Kriegserfahrungen J. Gramm Veranstaltung
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„Wie sich Kriegserfahrungen in der Kindheit am Lebensende auswirken“
Ein Blick auf die palliative Begleitung der Kriegs- und Nachkriegskindergeneration in Deutschland“
In Deutschland rechnet man die zwischen 1925 und 1950 Geborenen der Kriegskinder- bzw. Nachkriegskindergeneration zu. Hineingeboren in eine Welt voller Ideologisierung, Zerstörung, Gewalt, Bedrohlichkeit, Verlusten, Flucht und Armut hat diese Generation den Wiederaufbau geleistet. Die erlittenen Traumatisierungen traten über die Zeit meist in den Hintergrund, aber innerlich war vieles nicht geheilt. Angesichts der existenziellen Bedrohung durch eine unheilbare und fortschreitende Erkrankung kommen die Themen aber wieder an die Oberfläche, und auch der Ukraine-Krieg wirkt als Auslöser. Innerhalb der Familien wissen wir heute um die „transgenerationale Weitergabe“ von traumatischen Erfahrungen, und so ist auch indirekt die Folgegeneration von den Kriegserfahrungen betroffen.
Auch wenn wir das Geschehene nicht rückgängig machen können, so hilft doch das Wissen um die Dynamiken, Verständnis für sich selbst und füreinander erlangen zu können. Vor diesem Hintergrund können wir besser sehen, was es in der Begleitung am Lebensende braucht – sowohl für die Sterbenden als auch für deren Begleiter.“
Dipl.-Psych. Jan Gramm, Jahrgang 1966, arbeitet als Palliativpsychologe in der ambulanten Palliativversorgung und leitet das Institut für Palliativpsychologie in Friedberg. Er ist außerdem als Kursleiter und Referent in der Palliativversorgung tätig, u.a. zum Thema der Kriegskindergeneration in der Palliativversorgung.